Sie sind vom Lasergerät PoliScan Speed erfasst worden, nun droht Ihnen ein hohes Bußgeld. Dann sollten Sie folgendes wissen:
Funktionsweise der PoliScan Speed
Das PoliScan Speed ist ein Lasergerät, das zu den am häufigsten verwendeten Geschwindigkeitsmessgeräten gehört. Es basiert auf einer Laserimpuls-Laufzeit Messung. Innerhalb der Messung werden ca. 160 Laserstrahlen, in einem 45 Grad Winkel, auf die Fahrbahn geworfen. Durch die Menge an Laserstrahlen entsteht eine Art Fächer, welcher alle in diesem Raum befindlichen Fahrzeuge erfasst. Das Gerät misst hierbei die Zeit, die der Laser benötigt um zurück zu gelangen. Das PoliScan Speed misst in einem Abstand von 20-50 m vor dem Messgerät. Wichtig ist hierbei, dass das zu messende Fahrzeug mindestens 10 m lang gemessen worden ist.
Das PoliScan Speed kann mehrere Fahrzeuge gleichzeitig messen. Es können bis zu 2 Spuren sowie verschiedene Fahrzeuge kontrolliert werden. Wenn mehrere Fahrzeuge gleichzeitig geblitzt werden erfolgt die Zuordnung mithilfe eines viereckigen Auswertrahmens in dem sich mindestens das Vorderrad oder ein Teil des Kennzeichens befinden muss.
Einsatzorte
PoliScan Speed ist ein Lasergerät, dass in verschiedenen Ausführungen eingesetzt wird. Am häufigsten in Form von stationären Systemsäulen. Hierbei kann es Geschwindigkeitsüberschreitungen, aber auch Rotlichtverstöße messen und dokumentieren. Außerdem kann es mobil als Stativ neben der Fahrbahn und als sogenanntes Enforcement Trailer betrieben werden. Enforcement Trailer sind Spezialanhänger die entsprechend getarnt sind und somit einen höheren Blitzerfolg versprechen.
Fehlerquellen
Wie auch bei anderen Messverfahren treten auch beim PoliScan Speed spezifische Fehlerquellen auf. Das PoliScan Speed ist ein standardisiertes Messverfahren, bei welchen grundsätzlich die Anwendbarkeit so festgelegt ist, dass bei gleichen Vorraussetzungen gleiche Ergebnisse zu erwarten sind. Häufige Fehlerquellen sind:
- Fehlerhafte Zuordnung – Da das PoliScan Speed mehrere Messungen zeitgleich durchführen kann, kommt es regelmäßig zu fehlerhaften Zuordnung zwischen Messwert und Beweisfoto. Dies gerade auch aufgrund einer zeitlichen Differenz zwischen Messung und Beweisfoto. Die richtige Zuordnung ist oftmals schwierig. Achten Sie daher stets darauf, ob mehrere Fahrzeuge auf dem Beweisfoto zu erkennen sind.
- Fehlverhalten – Die messenden Polizeibeamten müssen speziell ausgebildet sein, um das Lasergerät bedienen zu dürfen. Sie müssen sich exakt an die Vorgaben vom Hersteller halten, da das PoliScan Speed ein standardisiertes Messverfahren ist.
- Eichschein – Für das Messgerät muss ein gültiger Eichschein (Prüfschein) vorliegen.
Wie Sie vorgehen sollten
Vor erst sollten Sie, wenn Sie einen Anhörungsbogen erhalten sich nicht dazu äußern. Auch hier gilt das Aussageverweigerungsrecht. Haben Sie sich als Fahrer bekannt, so ist eine Verteidigung oftmals schwieriger. Kontaktieren Sie daher frühzeitig einen Rechtsanwalt, der Ihnen Ihre Möglichkeiten aufzeigt.
Da es Regelmäßig zu Fehlern im Messverfahren oder ähnlichem kommt, lohnt es sich gerade bei höheren Geschwindigkeitsverstößen Einspruch einzulegen. Eine Verurteilung zu einer Geldbuße sollte nur dann erfolgen, wenn feststeht das die Messung nicht fehlerhaft ist. Wenden Sie sich hierfür an einen versierten Rechtsanwalt. Dieser beantragt Akteneinsicht, um sodann die Messung zu überprüfen. Bedenken Sie, dass ein Fahrverbot auch persönliche Folgen haben kann, wenn Sie beispielsweise beruflich auf Ihren Führerschein angewiesen sind. Um nicht nur ein Fahrverbot, sondern vor allem auch persönliche Folgen zu umgehen, sollten Sie sich von einem Rechtsanwalt beraten lassen.