Sie sind von der Radaranlage MULTANOVA erfasst worden, nun droht Ihnen ein hohes Bußgeld. Dann sollten Sie folgendes wissen:
Funktionsweise des MULTANOVA
Grundsätzlich ähneln sich die Messverfahren von Radarblitzern und Laserblitzern, da beide auf Grundlage des Doppler-Effekts, beziehungsweise der Wellenreflektion beruhen. Sobald der MULTANOVA Blitzer in Betrieb ist, sendet er Radarwellen oder elektromagnetische Wellen über die überwachte Fahrbahn. Fahrzeuge reflektieren in der Regel diese Wellen und senden diese dann zurück. Die Frequenz der elektromagnetischen Wellen verändert sich je nach Entfernung des Fahrzeugs, woraus das Gerät die Geschwindigkeit ermitteln kann. Sollte eine Geschwindigkeitsüberschreitung vorliegen, so löst das Gerät die Kamera aus und der Fahrer wird geblitzt.
Einsatzorte
Der MULTANOVA Blitzer steht oftmals am Straßenrand, ist aber auch in Messfahrzeugen vorzufinden. Besonders gut eignet sich diese Radarkontrolle an Autobahnen und Schnellstraßen, da der MULTANOVA auch auf Brücken platziert werden kann.
Häufige Fehlerquellen
Wie bei sämtlichen Blitzanlagen, können auch beim MULTANOVA Messfehler auftreten. Hierbei kann es zu spezifischen Messfehlern kommen oder zu Allgemeinen. Spezielle Fehler bei den MULTANOVA Messungen sind:
- Reflektionsfehler – Andere Autos, Leitblanken, Bäume und vor allem die LED-Lichter an neueren Autos können zu Fehlreflektionen bei der Messung führen und somit die Messung stören. Als Folge dessen, kommt es regelmäßig zu falschen Messwerten.
- Anhäufung von Fahrzeugen – Sobald mehrere Fahrzeuge in die Nähe der Radarwellen gelangen, ist es oftmals schwierig die Messwerte zuzuordnen.
- Fehlerhafter Messwinkel – Beim MULTANOVA Blitzer ist der Messwinkel entscheidend. Er muss mit 22 Grad parallel zur Fahrbahn aufgestellt sein. Desto höher die Abweichung hiervon ist, umso Wahrscheinlicher ist es, dass der Messwert verfälscht und unrichtig ist. Außerdem muss die Antenne und die Aufstellhöhe korrekt eingestellt sein, sowie der Abstand zur Fahrbahn eingehalten wurden sein.
Wie Sie vorgehen sollten
Vor erst sollten Sie, wenn Sie einen Anhörungsbogen erhalten sich nicht dazu äußern. Auch hier gilt das Aussageverweigerungsrecht. Haben Sie sich als Fahrer bekannt, so ist eine Verteidigung oftmals schwieriger. Kontaktieren Sie daher frühzeitig einen Rechtsanwalt, der Ihnen Ihre Möglichkeiten aufzeigt.
Da es Regelmäßig zu Fehlern im Messverfahren oder ähnlichem kommt, lohnt es sich gerade bei höheren Geschwindigkeitsverstößen Einspruch einzulegen. Eine Verurteilung zu einer Geldbuße sollte nur dann erfolgen, wenn feststeht das die Messung nicht fehlerhaft ist. Wenden Sie sich hierfür an einen versierten Rechtsanwalt. Dieser beantragt Akteneinsicht, um sodann die Messung zu überprüfen. Bedenken Sie, dass ein Fahrverbot auch persönliche Folgen haben kann, wenn Sie beispielsweise beruflich auf Ihren Führerschein angewiesen sind. Um nicht nur ein Fahrverbot, sondern vor allem auch persönliche Folgen zu umgehen, sollten Sie sich von einem Rechtsanwalt beraten lassen.